Jagdgesellschaft Pardiel Bad Ragaz
Die Pächterin und die Pächter
Vordere Reihe v.l.
Urs Thomann, Obmann
Fabian Canal
Julius Thomann
Martin Vils
Jean-Paul Jürgens
Hintere Reihe v.l.
Sepp Scherrer
Barbara Hubschmid
Amadeus Muoth
Max Riederer
Hans Peter Komminoth
Roland Widrig
Reto Laetsch
*****
Jagdjahresbericht 2023 / 2024
per Hauptversammlung vom 8. März 2024 Jagdgesellschaft Pardiel, Bad Ragaz
Autor: Amadeus Muoth
Im Dialog / Zwiegespräch
Sehr geehrter Herr Ehrenobmann, Urs Thomann
Werter Vorstand
Liebe Jagdkameradin und liebe Jagdkameraden
Liebe Jagdkameradin und liebe Jagdkameraden
Gion und Giacun schlendern von der Alp Pardiel aus in Richtung Schwarzbüel. Sie unterhalten sich über Gott und die Welt.
Ihre Blicke schweifen währenddessen über das Jagdrevier Pardiel, eine Gegend, in der die atemberaubende Schönheit und Faszination von Natur und Wild den Berufsalltag vergessen lässt, wo man Ruhe erleben - und auch neue Kraft tanken kann.
«Du Gion, hier hegen, pflegen und jagen die Jägerin und die Jäger der Jagdgesellschaft Pardiel, Bad Ragaz».
«Ja, exakt, sie sind zwölf Jäger und eine Jägerin und investieren enorm viel Zeit, über 800 Stunden jährlich, für ihre Leidenschaft, der Jagd hier im Hochwildrevier.»«Woher weisst du Gion dies denn so genau?»
«Ach, ich habe mich mehrmals mit den «Pardielni», wie sie gelegentlich auch, quasi liebevoll genannt werden, unterhalten und sie begegnen der nichtjagenden Bevölkerung stets freundlich.»
«Lebt hier im Jagdrevier Pardiel eventuell eine besondere Wildart, wüsstest du das, Gion?».
«Oh, ja, bestimmt – das Auerwild, der Auerhahn ist der größte Hühnervogel Europas und vom Aussterben bedroht. Der Auerhahn hat ein prachtvolles, blaugraues Federkleid mit grünlich schimmernder Brust und zählt zum Hochwild. Als Emblem auf den Jagdjacken der Jagdgesellschaft Pardiel, ist der Auerhahn in gestickter Form zu sehen.»
«Sag’ mal Gion, kennst du denn die Mitglieder der Jagdgesellschaft Pardiel, wie sind sie zusammengesetzt, ich meine beruflich?»
«Interessante Frage – bei den «Pardielni» wird aus ganz verschiedenen Berufsgattungen wie ein Metallfachmann, drei Holzfachleute, ein Bauführer, ein Winzer, ein kaufmännisch Angestellter, ein Militär Instruktor, zwei Juristen, zwei Ärzte und ein Pädagoge weidgewerkt. Für den Ehrenobmann, Urs Thomann, ergeben sich dank dieser Berufsvielfallt die vorteilhafte Möglichkeit, verschiedene Arbeitsaufträge gezielt zu delegieren.
«Wenn ich dir, Gion, zuhöre und vernehme, wie du erzählst, so erweckt dies in mir der Gedanke, als ob du auch zur Jagdgesellschaft Pardiel gehörtest.»
«Nein, nicht wirklich – aber, zu den 72% der Schweizer Bevölkerung, welche hinter dem Jagdwesen steht, zähle ich mich auch.»«Gion, du hast vorhin die drei Ausdrücke: «Hegen, pflegen und jagen» erwähnt» «Ja»
«Erzähle bitte»:
«Zum Beispiel zu den Arbeitsabenden:
Der erste Arbeitsabend erfolgt, je nach Witterung, anfangs April. Diese Abende finden wöchentlich, die Wochentage abwechselnd, statt.»«Beispiele:
Und was noch vor der Jagd?»
«Bevor es dem Maibock und dem Schmalreh gilt, bleibt einiges zu tun und ich denke an:
*Werkzeuge aller Art schleifen und kontrollieren
*Hochsitze und Sichtfelder freischneiden
*Pirschwege pflegen
*Den Wildablenkungsfütterungsacker neu bestellen
*Die Wildaustrittsäsungsschneisen hegen und pflegen
*Die sogenannte Waschküche mit Kühlzelle in Schwung bringen
*Die Waffe reinigen und den Schiessnachweis erbringen und noch vieles mehr.»
«Dies alles ist sehr arbeitsintensiv, nicht wahr, Gion?»
*Hochsitze und Sichtfelder freischneiden
*Pirschwege pflegen
*Den Wildablenkungsfütterungsacker neu bestellen
*Die Wildaustrittsäsungsschneisen hegen und pflegen
*Die sogenannte Waschküche mit Kühlzelle in Schwung bringen
*Die Waffe reinigen und den Schiessnachweis erbringen und noch vieles mehr.»
«Dies alles ist sehr arbeitsintensiv, nicht wahr, Gion?»
*Ansitzeinrichtungen überprüfen
«Und, erzähle bitte weiter»
«Arbeitstage mit Gästen und Wohlgesinnten
Wie schon in den vergangenen Jahren, wie ich es mir erzählen liess, durften die Grünröcke aus der Jagdgesellschaft Pardiel bei mehrheitlich strahlendem Sonnenschein, die Arbeitstage in Angriff nehmen. Die Tage begannen, wie üblich, um pünktlich 07,00 Uhr mit einem freundlichen Willkommensgruss und einer Orientierung über den bevorstehenden Tagesablauf durch den Ehrenobmann, Urs Thomann. Erfreulich sei, dass sich auch immer wieder neue «Gesichter» einfänden. Denn, der Arbeitstag biete eine hervorragende Gelegenheit, sich mit aktiven Jägern, Gästen und Wohlgesinnten zu verknüpfen.
Den Abschluss bilde dann, um die Mittagszeit, der traditionelle, gemeinsame Mittagsaser.»
Den Abschluss bilde dann, um die Mittagszeit, der traditionelle, gemeinsame Mittagsaser.»
«Besten Dank Gion, sehr informativ, doch bald werden wir den Schwarzbüel erreichen. Gäbe es vielleicht noch eine Episode?»
«Eine Episode ist vielleicht gut, es gäbe vermutlich wohl mehrere davon; nun:Auf der Waldfestwiese beim Giessenpark in Bad Ragaz, fand eine Freinacht mit-Tanzgelegenheit statt. Eine etwas vernachlässigte und vereinsamte Angetraute eines Pardieljägers begab sich an das Fest. Doch eine Tanzmöglichkeit anerbot sich nie; das heisst, sie blieb immerwährend sitzen.
Ein junger, tanzfreudiger und bereits etwas angeheiterter Bursche, bat aus Erbarmen, die Jägersfrau um einen Tanz.Diese aber hat diesen zuvorkommenden Cavalier schnippisch abgewiesen: «Danke für diese Ehre, aber mit einem Kind tanze ich nicht!». Anständig, wie es sich gebührt, erwidert der Bursche:
«Ja, entschuldigen Sie bitte Fräulein, ich wusste nicht, dass Sie in anderen Umständen sind.»
«Nun Giacun, was bedeutet es, ein Pardieljager zu sein?»
«Ach so, Gion, jetzt bin ich an der Reihe?»«Ja, bitte».
«Pardieljäger zu sein, heisst für mich, dass sie sich für die Erhaltung der Naturräume und der Wildbiotope einsetzen, wie du Gion es bereits erwähnt hast, denn der Lebensraum für Wildtiere wird fortwährend eingeengt. Vor keiner Zufluchtsstätte macht diese Entwicklung halt. Waren es früher Störungen durch Wanderer und Skifahrer, wollen heute immer mehr den Lebensraum der Wildtiere benutzen.
Pilzsammler, Biker, Gleitschirmflieger, Variantenskifahrer, Extremsportler (Canyoning), Open-Air-Konzerte, usw. bringen viel Unruhe in unsere Wälder.
Die Natur darf nicht einfach konsumiert, zerstört und verschandelt werden. Die Alp- und Forstwirtschaft haben in den letzten Jahren viele Strassen gebaut. Also sind die Jägerin und Jäger aufgefordert, meine ich, das Treiben in der Umwelt kritisch zu verfolgen und wo nötig, wie sie bereits ausführen, die Mitverantwortung für den Lebensraum unserer Fauna und Flora mitzutragen.»
«Ganz gut, Giacun, du hast noch etliches ergänzt».
«Es gäbe noch sehr Vieles zu erwähnen und zu berichten, Gion. Die Jagdgesellschaft Pardiel besitzt aber eine sehr interessante Homepage und dort kannst du anhand von Texten und Bildern Vieles nachlesen und betrachten.»
«Giacun, nachdem ich dies alles von dir erfahren durfte, ist es der löblichen Jagdgesellschaft Pardielfür ihre gezielte Öffentlichkeitsarbeit, die hervorragenden Leistungen in ihrem Revier und den vielen positiven Stimmen für die Jagd, einen grossen Dank auszusprechen und weiterhin Weidmannsheil zu wünschen.»